Geschichte des Weinguts
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Wein spielt in der Marktgemeinde Herrnbaumgarten bereits seit dem frühen Mittelalter eine bedeutende Rolle. Davon zeugt die möglicherweise erste Erwähnungen einer Weinriede in Österreich: Die Riede „Druxenbergen“ und der Weinzehent darauf werden 1285 in einer Urkunde beschrieben.
1673: Im „Unterösterreichische Landkompass“ werden die Niederösterreichischen Weinbauorte in drei Klassen eingeteilt. Herrnbaumgarten ist Klasse 1, während die Wachau pauschal als Klasse 3 abgetan wird.
Da viele alte Aufzeichnungen im 30-jährigen Krieg und in mehreren Bränden danach zerstört worden sind, wissen wir nicht, wann die Franks hier Weinbauern geworden sind. Um 1663 wird jedenfalls Michael Frank, unser Vorfahre in 10. Generation, in einer Aufzählung einsatzfähiger Verteidiger unseres Ortes genannt. -
1724 erscheint dann das erste Herrnbaumgartner Grundbuch: Hier finden wir die erste Eintragung eines Weinkellers im Besitz unseres Vorfahren Thomas Frank. Gewohnt hat Thomas Frank in jenem Haus, in dem heute Katrin Frank wohnt. Seinem Neffen gehörte die Kellergasse 11, wo heute unser Verkostungslokal steht.
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Aber auch unsere weibliche Abstammungslinie war vom Weinbau geprägt: Die Familien hießen Fritsch, Schmaus oder Bachl. Wir haben das Glück über einen dieser Vorfahren sehr genaue Aufzeichnungen gefunden zu haben: Von Anton Bachl (geboren 1758, Vorfahre in 7. Generation) wissen wir, dass er in seinen vier Weinkellern insgesamt 168.000 Liter Wein liegen hatte. Die Weine wurden oft bis zu 20 Jahre lang gelagert. Es gab teure und billige Jahrgänge, aber auch innerhalb eines Jahrgangs wurden die Weine je nach Qualität sehr unterschiedlich bewertet. Qualitätsbewusstsein und Geduld im Ausbau der Weine sind in unserer Familie schon seit über 200 Jahren ausgeprägt.
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Seit 1821 ist unser Weingarten im Johannesbergen durchgehend im Familienbesitz.
Unseren heutigen Weinkeller samt Presshaus und Wohnung kaufte unsere Familie 1871. Hundertfünfzig Jahre davor wird in dieser Wohnung Thaddäus Bayer geboren, Mediziner und späterer Rektor der Universität Prag (siehe Wikipedia). -
Viele unserer Vorfahren haben auch die Geschicke unseres Dorfes geprägt: Einige waren Dorfrichter, vier Vorfahren waren Bürgermeister. Es gab aber auch Tiefpunkte: Der Vorfahre Martin Fritsch muss 1796 seinen ganzen Weinvorrat samt Fassgeschirr versteigern. Seine Nachkommen rappeln sich wieder auf und verlieren zwischen 1918 und 1945 wieder fast alles. Der Vorfahre Franz Frank muss Mitte des 19. Jhdts als Knecht sein Auslangen finden.
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Ab 1947 bringt unser Großvater den alten Familienbesitz wieder zusammen. Er kauft die geteilten Grundstücke von der Verwandtschaft zurück und vermarktet seine Weine in der Gastronomie in Wien, Gloggnitz und Salzburg. Seine Söhne rücken in den 1980er Jahren wieder die Qualität der Weine in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Seit 2000 ist Harald Frank am Weingut, er legt nun gemeinsam mit seiner etwas später dazugekommenen, jüngeren Cousine Katrin Frank den Fokus auf Herkunftstypizität, Böden, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Zugleich stellen die beiden, unterstützt von Haralds Ehefrau Daniela, den Vertrieb um und erreichen einen Exportanteil von über 67%. Weingut Frank – Weine können heute von Sao Paulo bis Helsinki und von Seattle bis Tel Aviv genossen werden.